Der Setra S 208 HM/HMU

Mit der Einführung der Baureihe 200 verschwand ein Omnibustyp bei Setra der als Kleinbus sehr beliebt war, der Setra S 80. 1.242 Einheiten waren von diesem Bus gebaut worden, ehe die Produktion eingestellt wurde. Zwar hatte man den S 209 im Programm, aber darunter gab es nichts mehr. Als sich jedoch der 130 R 81 von Magirus-Deutz zu einem echten Konkurrent mauserte, entschloß man sich bei Kässbohrer zu handeln. Das Ergebnis war: Der Setra S 208 H.

Premiere hatte der Bus auf dem Turiner Salon im Mai 1979. Mit einer Länge von 7.600 mm, einer Breite von 2.500 mm und einer Höhe von 3.070 mm bot er maximal 33 Personen Platz, plus einem Reiseleitersitz. Angetrieben wurde er von einem Daimler-Benz OM 352 A, einem Reihensechszylinder der 124 kW (169 PS) leistete. Als Getriebe diente ein Sechsgang-Getriebe von ZF (S 6-65).

Innerlich wie äußerlich glich der Bus seinen großen Brüdern, aber unter dem Blech wurde seine Eigenständigkeit sichtbar. Die aufwändige Fahrwerkskonzeption endete bei dem S 209, dem nächstgrößeren Typ. Der S 208 rollte auf dem modifizierten Fahrwerk seines Vorgängers S 80, was aber dem Fahrkomfort keinen Abbruch tat. Dabei waren die Vorderräder an Dreieckslenkern aufgehängt, die Hinterachse war starr und parabelgefedert. Wer unbedingt darauf bestand, konnte sich auch eine Luftfederung einbauen lassen. Offiziell angeboten wurde sie aber nicht.

Angeboten wurden anfangs zwei Ausführungen: Die Reiseausführung als 208 HM und die Universalausführung 208 HMU. Beide waren als Clubbusse ausgelegt und wurden ohne Toilette und Klimaanlage angeboten. Der Bus erwies sich als Erfolg und als Folge daraus, stellte sich auch die Nachfrage nach besserer Ausstattung. So kam es, dass der Bus ab 1981 auch mit Toilette und Klimaanlage angeboten wurde. Hierbei wurde die Toilette – wie bei den großen Setra-Typen – rechts vom Mitteleinstieg unterflur angeordnet.

Als Klimaanlage wurde die Anlage KFM 15-3 – die ursprünglich für den Setra S 211 entwickelt wurde – eingebaut. Durch geschickten Einbau gelang es, alle Komponenten der Klimaanlage im Fahrzeug zu integrieren, dass auf strömungshemmende Aufbauten auf dem Dach verzichtet werden konnte. Als weitere technische Verbesserung, wurden alle S 208 ab 1981 an der Vorderachse mit Scheibenbremsen ausgestattet.

Später kam noch eine weitere Variante hinzu: der S 208 HA. Hierbei handelte es sich um eine 2.300 mm breite Ausführung, die speziell für Kunden in der Schweiz bestimmt war. Serienmäßig war der Bus mit zwei druckluftbetätigten, einflügeligen Außenschwingtüren ausgestattet. Bei Exportmodellen konnte jedoch auf die hintere Tür verzichtet werden (für den S 209 galt das auch). In diesem Fall wurde eine weitere kleinere Scheibe anstelle der Tür eingebaut. Bis zu seiner Einstellung im Jahre 1983 wurden 495 Einheiten gebaut. Der Listenpreis ab Werk ohne Mehrwerststeuer betrug für die Grundausführung 149.600 DM.

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